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"Making of Jalaniel"

Nachbearbeitung

postwork 1 postwork 2

Und jetzt zum spaßigen Teil.

Man ist endlich fertig mit dem Rendern der einzelnen 'Scheiben', jede 'Scheibe' wurde einzeln abgespeichert und hat sie meinetwegen in Photoshop geladen. Meinetwegen auch Paint Shop, GIMP oder was auch immer grade zur graphischen Nachbearbeitung benutzt wird. Die einzige Voraussetzung für das Programm ist, daß es mehrfache Ebenen im Bild unterstützen sollte.

Also, den ersten Render geöffnet - oder den mit der Hauptfigur darin.
Ich fange oft mit der Hauptfigur an, weil das der Dreh- und Angelpunkt der Szene ist.

Ich habe hier schon ein wenig an der Hauptfigur gearbeitet, habe ein paar schwarze Stoffstreifen auf den Kopf gemalt, etwas Haar drübergezeichnet, usw. Aber der größte Aufwand war die Flügel zu überarbeiten. Sie etwas flauschiger zu machen mit Hilfe einiger Wischinstrumente, die Flügel etwas verschwommen zu machen, und so weiter. Ich habe einen reinweißen Hintergrund unter die Ebene mit der Figur unterlegt, damit mir der Kontrast hilft zu sehen, was ich eigentlich mache.

Wenn ich mit der Figur fertig bin, kopiere ich die erste 'Scheibe' der Szene in den Hintergrund - also in eine Ebene unter die Figur (andersrum würde es auch nicht viel Sinn machen :-) ).
Manchmal tut etwas Farbanpassung not. Ich arbeite mich immer von der Figur zum Hintergrund vor, und hier könnte ein leichter Stich in's Gelbliche gut tun. Oder das Ganze kann auch einfach so bleiben, wie es ist.

postwork 3 postwork 4

 

Die nächste 'Scheibe', die ich zugefügt habe, enthielt den Baum und das Gras im Vordergrund. Jetzt wird es etwas kitzlig, denn ein Teil der Baumwurzeln im Bild erstreckt sich eigentlich hinter die Hauptfigur. Ein Teil der Wurzel muß also verschwinden.
Es gibt mehrere Möglichkeit, wie das anzustellen wäre.
Man kann sich einfach mit einem Radierer behelfen, indem man mit diesem und in dem herangezoomten fraglichen Bereich herumhantiert. Oder, die Lösung für Faule und Findige: Hauptfigur selektieren und deren Ausschnitt benutzen, um das Wurzelteil zu beseitigen. OK, ich geb's zu, ich war faul *g*

Nach dieser Aktion wurde der Baum ein wenig verschwommener gemacht, oder besser die Teile des Baums, die sehr dicht an der Kamera dran sind - und die, die sehr weit davon weg sind. Mit einem simplen Auswahlwerkzeug und einem großen Toleranzbereich drumherum habe ich große und ziemlich krakelige Kreis um Äste, Stamm und Wurzeln um die entsprechenden Teile gezogen und einen einfachen Unschärfefilter drübergejagt. Das war's!
Danach kann man einfach die Auswahl aufheben und andere Teile auf die selbe Art selektieren, wähend man sich weiter von der Kamera weg, bzw näher auf sie zubewegt. Es gibt eine einfache Regel, die besagt, daß, je näher ein Objekt an der Kamera ist, desto verschwommener wird es. Das selbe gilt für weit entfernte Bereiche, wenn das Auge sich auf das Zentrum des Bildes fokussiert - in diesem Fall den Engel, der relativ scharf und unverändert bleiben wird.

Ich habe dieselbe Technik an den Lianen im Vorder- und Hintergrund benutzt. Die im Vordergrund habe ich fast durchsichtig gemacht, daß sie nicht zu sehr ablenken.

Die letzten paar Schritte waren nicht mehr so viel Arbeit. Viel gehört nicht mehr dazu. Ich habe einfach nur noch an dem Unschärfeeffekt gearbeitet und letzte Feinheiten korrigiert. Der Rock des Engels, Haare und Flügel waren ein anderer Teil, an dem ich etwas herumgebessert habe, bevor ich ein Hintergrundbild eingefügt habe, das in Farbe und Stimmung zum Rest paßte.
Das einzige Problem, das mir dabei in die Quere kam, war, daß der Boden um die Füße des Engels so leer wirkte. Also habe ich den Nebel eingebaut, der aus einer verfremdeten Ebene von Wolken gemacht wurde.

Also, das war's! Das Bild ist fertig!
Natürlich kann man noch beliebig viel Zeit mit kleineren Details herumfummeln. Es mag vielleicht einige kleine weiße Ränder um die Hauptfigur geben oder an Verbindungspunkten der einzelnen Hintergrundebenen. Man kann sie vorsichtig mit einem Radierer oder einem Weichzeichner beseitigen.

Ich habe keine spektakulären Nachbearbeitungsfilter benutzt, weil das den Umfang dieses Tutoriums einfach sprengen würde.
Natürlich kann jeder seinen eigenen Filter oder seine eigenen Filter benutzen, wie es ihm beliebt :-)

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